Plötzlich Angst- Es ist irgendwie alles nicht mehr so wie früher
Ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt!
Ich arbeite mit vielen Reiterinnen zusammen, die so um die 35+ Jahre alt sind.
Und immer wieder kommt das Thema auf:
“Es ist irgendwie nicht mehr so wie früher! Als ich so 16-20 Jahre alt war, hatte ich keine Bedenken, keine Angst. Da hab ich mir nix draus gemacht, wenn mein Pferd mal durchgegangen ist, ich runtergefallen bin oder mein Pferd alleine heimgegangen ist.”
“Heute dagegen verursacht mir schon allein der Gedanke daran Unwohlsein bis Angst.”
Dazu kommt oft auch ein Umfeld, das mit wenig Verständnis reagiert.
Doch woran liegt das?
Dazu müssen wir uns die Frage stellen:
Was haben diese Reiterinnen gemeinsam?
- 90% haben Kinder im Alter zwischen 2 und 25 Jahren.
- Sie haben meist eine längere Reitpause (10-15 Jahren) hinter sich.
- Das aktuelle Pferd ist meist ein junges Pferd, das teilweise oder ganz selbst ausgebildet werden soll.
- Die Reiterinnen sind früher schon sehr gut geritten und haben nicht selten sogar Pferde beritten oder teilweise ausgebildet.
- Der Anspruch an sich selbst ist sehr hoch.
- Das jetzige Pferd ist nicht ganz einfach oder einfach auch sehr jung.
- Sie haben deutlich weniger Zeit als früher.
Hier werden sich sicher einige von Euch wiedererkennen.
Was steckt dahinter?
Wir Frauen haben in den Jahren vor dem jungen eigenen Pferd ein oder mehrere Kinder bekommen. Damit ändert sich, gerade solange die Kinder kleiner sind, unsere Risikobereitschaft.
Das soll auch so sein. Denn in unseren Genen ist festgelegt, dass unser Nachwuchs nur überleben kann, wenn die Mama überlebt. Darum sind wir als Mama meist weniger risikofreudig.
Eventuell kommt auch eine kleine körperliche Einschränkung dazu, wie Rücken- oder Knieschmerzen. Manchmal einfach auch eine nicht so gute Kondition, weniger Beweglichkeit und Muskulatur als früher.
Das ist alles NORMAL! Kann aber dazu führen, dass wir unsicherer sind.
Und wir sind mit Pferden zusammen. Die sehr fein auf unsere unbewussten Signale reagieren! Wir sind vorsichtiger und damit auch unser Pferd. Besonders uns gegenüber!
Es sind auch zyklusabhängige Angst- oder ich nenne es eher Unsicherheitszustände möglich.
Ein Progesteronmangel kann Angstzustände ebenfalls verursachen. Das sollte allerdings ärztlich abgeklärt werden!
Je älter die Kinder und damit unabhängiger werden, ändert sich das Muster. Wir Frauen sorgen uns weniger um uns selbst, sondern mehr um unsere Pferde!
Warum?
Ihr erinnert Euch? Das eigene, meist sehr junge Pferd!
Unbewusst kümmern wir uns um unseren “pferdigen Nachwuchs”. Und statt souverän und gelassen unseren Youngster zu führen, sind wir manchmal wie gelähmt!
Zusätzlich ist es oft auch so, wir haben noch unser letztes Pferd (von vor x Jahren im Kopf). Das meist nicht mehr jung, oft selbstsicherer und eine echte Lebensversicherung war. Das jetzige junge Pferd ist aber unerfahren, unerzogen, flegelig, hat Pubertät und reagiert mehr auf unser Verhalten als ein erfahrener Oldie.
Aber das ist kein Grund, alles hinzuschmeißen! Ich erarbeite mit “meinen” Reiterinnen Strategien, wie sie sich aus ihrer eigenen Falle rausholen können.
z.B. so:
⚜️ Klarheit gegenüber dem Pferd
⚜️ Pferdeverhalten verstehen und passend darauf reagieren
⚜️ körperliche Fitness und Beweglichkeit verbessern
⚜️ umsetzbare Trainingspläne gestalten, um das Pferd gut auszulasten (auch wenn man weniger Zeit als früher hat)
⚜️ Stressbewältigung in Akutfällen aber auch langfristig
⚜️ Angstreitercoaching bei schweren Fällen
Wenn Du dich hier wiederfindest, lass uns gerne telefonieren!