Arthrose bei Pferden:
Gerade jetzt, in dieser nass-kalten Jahreszeit sind Pferde mit Arthrose wieder sehr geplagt.
Bei Pferde mit Arhrose ist ein gutes Management das A und O, um Dein Pferd gut durch die kalten Monate zu bringen.
Idealerweise spielen hier die Komponenten
➡️ Fütterung
➡️ Bewegung
➡️ ergänzende Therapien
➡️ und das Vermeiden von schädlichen Dingen
zusammen.
Fangen wir an mit der:
FÜTTERUNG:
Pferde mit Arthrose profitieren von einer gut durchdachten Fütterung.
Dazu gehören:
- Kräuter (vor allem Teufelskralle, Ingwer, Zimt,...)
- essentielle Aminosäuren
- ungesättigte Fettsäuren (in Maßen), in Form von Samen
- Antioxidantien, am Besten in Form von Früchten
- Glucosaminsulfite (z.B. Grünlippmuschelextrakt oder vegane Alternativen)
Insgesamt solltest Du bei deinem Pferd darauf achten, dass es nicht übergewichtig ist oder wird. Jedes Kilo zuviel, verschlechtert die Symptome.
Diese wiederum bauen Knorpelgewebe im Gelenk ab. So wird der Knorpel weicher und nutzt sich schneller ab.
Durch Muskelaufbau und Fettabbau kehrt sich dieser Prozess um.
Eine gut konzipierte Fütterung hält das Pferd recht lange beschwerdearm.
Bei der Fütterung von Kräutern gilt:
Bitte nicht selbst experimentieren! Kräuter sind nicht grundsätzlich harmlos, nur weil sie “aus der Natur stammen”!
Also lieber einen Experten hinzuziehen!
BEWEGUNG:
“Wer rastet, der rostet”
Der schlimmste Feind des arthrosekranken Pferdes ist Bewegungsmangel!
Pferde sollten allgemein so gehalten werden, dass sie sich ständig, entsprechend ihren Bedürfnissen bewegen können.
Gerade aber bei Pferden mit Arthrose verschlechtert Boxenhaltung bzw. lange Stehpausen den Zustand deutlich!
Am Besten ist eine Offenstallhaltung mit Bewegungsanreizen oder ein Aktivstall. Hier sollte aber auf die Herdenzusammensetzung geachtet werden. Denn wenn junge bewegungsfreudige Pferde mit einem großen Spieltrieb in der Gruppe sind, stresst sich das Arthrosepferd schnell.
Im Training wäre es gut, wenn Du eine Kontinuität reinbringst. Das heißt, tägliche Bewegung mit unterschiedlichen Trainingsreizen ist ideal.
Hier eignet sich z.B. die Equikinetic sehr gut. Die Muskulatur wird aufgebaut, bzw. gehalten. Dazu wird die Beweglichkeit der Muskeln, der Sehnen und Gelenke gefördert.
Dies kann gut mit Geländetraining, gemütlichen Ausritten, Spaziergängen und Bodenarbeit (gerne auch klassische Lektionen) ergänzt werden.
Ideen zur Bodenarbeit findest Du z.B. in der Dualaktivierung, Equiclassic-Work, Longewalking und beim Equi-Gym.
Wenn Du dir nicht sicher bist, ziehe bitte immer einen Experten hinzu. Das betrifft sowohl die Fütterung, als auch das Training.
Was geht so gar nicht bei Arthrose?
- Stehtage
- Boxenhaltung
- im Wechsel mit Vollgas-Arbeit in hohem Tempo
- keine oder sehr kurze Aufwärmphase
- Übergewicht
Was kann ich sonst noch tun?
Wärme tut Gelenken gut. Wärmende Gamaschen sind sehr hilfreich.
Die Massage des umliegenden Muskelgewebes, gerne auch mit einem wärmenden Öl, hilft das Gelenk beweglich zu halten. (ACHTUNG: NIE im akuten Schub!)
Die Behandlung mit Blutegeln, vor allem im akuten entzündlichen Schub kann sehr hilfreich sein.
Auch die Therapie mit Bienengift wirkt sehr durchschlagend.
Bitte hier (sowohl Blutegel, als auch mit Bienengift) nicht selbstständig experimentieren, sondern einen Fachmann/Fachfrau hinzuziehen!
Ich weiß, dass die Haltung eines kranken Pferdes eine Herausforderung ist. Aber mit ein paar guten Ideen kommt Dein Pferd gut durch den Winter.
Und der nächste Sommer kommt bestimmt!